Tach auch,
klar, wie so vieles ist auch Musik eine Sache des persönliches Geschmacks. Trotzdem ist man besonders dann auf eine besonders vielfältige Musikmischung eingestellt, wenn man eine Partyveranstaltung besucht. Der Name „Disko“ scheint ja out, auch wenn die Locations sich kaum verändert haben, so haben sich wohl die DJs und DJanes, also die Leute, die früher mal die Plattenaufleger waren auch geändert. Allerdings nicht immer zum besten.
Wir schreiben das Zeitalter der David Guettas, Felix Jaehns und der Kalkbrenners und wie sie alle heißen, ob nun die genannten innerhalb einer Musikrichtungsgruppierung in Frage gestellt sind wegen ihres vermeintlichen Mainstreamstils sei dahin gestellt, jedenfalls gehören solche Leute zu den Großen der Branche. Wer sie buchen möchte, gehört sicherlich auch nicht zu Veranstaltern eines Frauenschwoofs oder einer rosa Party für Minderheiten, bei dem auch mal schon 1000 Besucher aufschlagen können.
Ich kann nur für letztere Veranstaltungen meine Meinung schreiben, denn auf Heteroveranstaltungen war ich sehr sehr lange nicht mehr. Auch habe ich gefühlte 10 Jahre bis zum Sommer 2015 gar keine solchen Events mehr besucht und so fehlt mir der Augenblick, in dem sich vieles zu wandeln schien, vom Gang zur Disko oder Disco bis hin zum Eventbesuch oder zum Besuch einer Partyveranstaltung.
Was eben heute genauso, wie damals gebraucht wird ist ein DJ oder eine DJane. Letztere gibt es inzwischen auch wesentlich häufiger und beschränkt sich nicht nur auf Djane Maruscha, von der man allerdings auch nichts mehr hört. Es gibt nun jedes Wochenende Land auf Land ab zig Veranstaltungen und die wenigsten finden mit einem Top DJ statt oder sollte man sagen Abmischer?
Ich habe jetzt nach diversen Veranstaltungsbesuchen mit immer anderen DJs den Eindruck gewonnen, das selbst der letzte Provinz-DJ zu vielen selbsgemischten Kram vorführt. Leider verzerrt das die originalen Songs bis zur Verstümmelung und einer kurzen Textpassage viel zu sehr und zwischen den Songs, bei völlig unpassenden Anfangsselbstmischungen gelingen dann die Übergänge von einem Song zum anderen nicht mehr.
Schlimmer noch, es geht völlig eine Sensibilität und damit Flexibilität dann verloren, wenn auf den Laptops der DJs und DJanes nur noch eigener Mix enthalten ist und sie auf die Stimmungslage auf den Dancefloors gar nicht mehr reagieren können. Vielleicht ist es das noch nicht mal und sie sind mittlerweile ignorant und reagieren deswegen nicht auf Herumstehende auf der Tanzfläche und interpretieren Albernheiten jüngerer Eventbesucher als Stimmungsbarometer.
Man hat den Eindruck gewonnen, das heute die Leute, die für die Musik zuständig sind, sich eher als Künstler, denn als Dienstleister verstehen. Leider sind sie nunmal keine Kalkbrenners, Guettas oder Jaehns, sondern sollten sich bis auf die Originale lieber auf deren Gemischtes beschränken, statt zu versuchen, die Songs bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln. Es ist frustrierend und wirkliche ausgelassene Stimmung auf solch einer Veranstaltung, die man früher Disko nannte, kommt gar nicht erst auf. Die eigentliche Bitterkeit kommt besonders dann auf, wenn den Leuten keine andere Wahl mehr bleibt, als nur auf Boom Boom Boom zu hören, als auf das, was einen Song sonst noch ausmachen sollte und durchaus auch auf Events wahrnehmbar sein sollte.
Gerade auf solchen Events für Minderheiten, wie z. B. schwulen oder lesbischen Parties ist auch oftmals ein krasses Altersgemisch unter den Besuchern. Da ist von 18 bis 60 alles vertreten und vergessen wird, alle musikalisch mitzunehmen. Leider ist für einige Altersbereiche zu heftiger Electropop oder hardcore Hiphop nicht die Wahl, wobei auch teilweise Helene Fischer das andere fehlerhafte Ende der Kette musikalisch guten Mixes ist.
Da gibt es von diversen DJ-Größen gute Mixes in den aktuellen Charts, teils von 80er und 90er Jahre Songs, Originale Songs aus der Zeit die wirkliche Partystimmung auch unter Jüngeren immer wieder gut befeuern, gepaart mit aktuellen Sachen und das funktioniert doch immer wieder und jeder fühlt sich während einer Partynacht bedient und bester Stimmung, auch wenn viele ihren doch so anderen persönlichen Geschmack haben.
Bitte bitte bitte liebe DJane und DJs dieser Nation in der Provinz, seit lieber keine Künstler sondern viel lieber exellente Dienstleister, entwickelt euer Gespür für Stimmung und interpretiert Albernheit von bis zu 20 jährigen Kiddies nicht als ausgelassene Partystimmung. Ist es nämlich nicht.
Übrigens, bei Schlagerkram gönne ich mir dann auch ein Tanzpäuschen!
Schönen Tach noch….